Das volle Risiko by Fair A. A

Das volle Risiko by Fair A. A

Autor:Fair, A. A. [Fair, A. A.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Siebtes Kapitel

Elsie war empört über die Art und Weise, in der Beckinridge zum Schluß mit mir gesprochen hatte. „Dieser Beckinridge ist doch ein widerlicher Kerl, der nicht die geringste Ahnung von Ihrer Arbeit hat. Er ist sich doch überhaupt nicht darüber im klaren, daß Sie sich so eingesetzt haben, nur um seiner Firma Geld sparen zu helfen“, sagte sie entrüstet.

„Schon gut, Elsie. Holen Sie mal tief Luft. Schließlich ist er der Geschäftsführer dieser Versicherungsgesellschaft. Er zahlt unserer Agentur das vereinbarte Honorar für meine Dienste und kann mit Recht erwarten, daß die Arbeit seinen Wünschen entsprechend erledigt wird.“

„Sie sind noch immer der Ansicht, daß Bruno ein Simulant ist, nicht wahr, Donald?“

Ich dachte einen Augenblick über diese Frage nach. „Nein. So genau möchte ich mich im Augenblick nicht festlegen. Ich habe so das Gefühl, daß bei allen Beteiligten irgend etwas nicht stimmt. Mir schwant, als ob sie alle etwas am Stecken haben und ein ganz bestimmtes Spiel treiben.

„Dieser Bruno ist möglicherweise ein ganz ausgekochter Bursche, der vielleicht in Erfahrung gebracht hat, daß diese zwei Wochen Gratisaufenthalt auf der Gästeranch eine Falle für ihn sein soll, und diese Melita Doon hat ihm eventuell eine Röntgenaufnahme gegeben, die er im weiteren Verlauf dieses Falles zu verwenden gedenkt. Außerdem vermute ich, daß Beckinridge vielleicht auf einen smarteren Verhandlungspartner gestoßen wäre als erwartet, wenn er versucht hätte, den Fall schon heute zu regeln.

„Wir haben noch nicht genug Material, um etwas unternehmen zu können. Ich werde aber den Freund von Melita Doon, diesen Marty Lassen, aufsuchen und sehen, ob ich etwas aus ihm herausquetschen kann.

„Wenn man jemanden einer Gaunerei verdächtigt und dann feststellt, daß dieser Mann auf irgendeine Weise mit einer Krankenschwester liiert ist, mit der er sich zu nächtlicher Stunde heimlich trifft, dann bricht man die Nachforschung mittendrin nicht gern ab. Verstehen Sie das, Elsie?

„Gefühlsmäßig beschäftige ich mich vordringlich mit diesem Chester. Ich ergreife aber nicht deshalb für ihn Partei, weil er offensichtlich in Frank Sellers’ Zwinger der räudige Hund ist. Es hat sich zu oft gezeigt, daß sich Seilers eine feste Meinung bildet, selbst wenn er noch nicht einmal die Hälfte der Tatsachen beisammen hat. Er hat schnell einen Hauptverdächtigen zur Hand, und dann hängt er dem Unglücklichen jeden Fetzen Beweismaterial an, den er ergattern kann, um dessen Schuld zu beweisen; daß auch eine verdächtige Person unschuldig sein kann, zieht er kaum in Betracht.“

„Nun, Donald, daß die Indizienbeweise gegen Chester recht eindrucksvoll sind, werden Sie doch zugeben müssen.“

„Das schon“, bestätigte ich. „Aber wir wissen immer noch nicht, wie die Zusammenhänge aus Chesters Perspektive aussehen. Für einen unvoreingenommenen Menschen sind das alles keine Beweise gegen ihn.“

„Aber wie soll man es sich sonst erklären, daß Mrs. Chesters Wagen von der Fahrbahn den Abhang hinuntergedrückt wurde? Das muß doch ihr Mann gewesen sein.“

„Moment mal, Elsie. Woher wissen Sie, daß Chester den Wagen gefahren hat?“

„Nun, das steht doch außer Frage. Da ist das Stückchen Glas vom Scheinwerfer und da ist außerdem —“

„Sie könnten höchstens sagen, daß es möglicherweise der von Chester gemietete Wagen gewesen ist, der den anderen von



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